Als Elternteil oder Erziehungsberechtigter ist es wichtig, den Unterschied zwischen den normalen emotionalen Höhen und Tiefen des Kindes zu kennen und zu verstehen und ab wann gewisse Verhaltensmuster Anlass zur Sorge geben können. Nachfolgend einige Tipps die helfen sollen, das emotionale Befinden des Kindes einzusortieren, um zu wissen, wann es an der Zeit ist, professionelle Hilfe aufzusuchen.
1. Zuhören - auch wenn das Kind nicht redet
Es gibt bei Jugendlichen durchaus Warnzeichen und nonverbale Hinweise auf emotionale Belastungen. Beobachten sie Ihr Kind und reagieren Sie sofort, wenn es folgende Verhaltensweisen zeigt. Ignorieren sie diese Anzeichen nicht und gehen Sie nicht davon aus, dass das dummes Geschwätz war.
Wenn Ihr Kind Todessehnsüchte äußert oder über Suizid spricht.
Wenn Ihr Kind sich selbst verletzt und sich Schnittwunden oder Brandwunden zufügt. Damit wird extremer, emotionaler Stress abgebaut. Betroffene sprechen oft davon, dass sie sich nur so spüren können.
Wenn das Kind Gefühle äußert wie zum Beispiel, dass sich Dinge nie ändern werden und es niemals besser werden wird. Wenn es das Gefühl hat, dass tief in ihm drin ein Leere und Traurigkeit wohnt, die einfach nicht weichen will.
Wenn der Verlust eines geliebten Menschen durch Tod oder Trennung zu einer Traurigkeit führt, die weit über das normale Maß an Trauer hinausgeht.
Oder wenn Ihnen nur ein Bauchgefühl sagt, dass sich Ihr Kind mehr und mehr zurückzieht, ängstlicher wird oder von grundlosen Wutanfällen übermannt wird. Generell sind dramatische Stimmungsschwankungen durchaus Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmt.
Wenn es beginnt zunehmend rücksichtsloser zu handeln und damit auch riskante Aktivitäten einhergehen.
Auch plötzlicher oder erhöhter Alkohol oder Drogenkonsum können ein Warnzeichen für seelische Belastungsstörungen sein.
Wenn es sich mehr und mehr von Freunden und Familie zurückzieht.
Extrem aufmerksam sollten Sie werden, wenn das Kind sich plötzlich Waffen aller Art besorgt oder online mit bestimmten Keywords wie zum Beispiel „schmerzlos sterben“, „schnell Selbstmord begehen“ nach Suizid-Möglichkeiten sucht.
Wenn sie Aufzeichnungen finden, in denen deutliche Todessehnsüchte geäußert werden.
2. Sprechen Sie über emotionale Gesundheit, zeigen Sie Ihr Unterstützung, und lassen Sie sie das Kind wissen, dass es OK ist "schräge Gedanken zu haben.
Tauschen Sie sich mit Ihren Kindern über psychische und emotionale Gesundheit aus und teilen Sie ihr Wissen dazu. Erzählen sie von eigenen „komischen“ Gedanken und machen Sie zu jederzeit klar, dass es ok ist darüber zu reden, wie man sich fühlt. Merkwürdige Gedanken gehören auch zum erwachsen werden und sind Teil der Pubertät. Das Kind sollte wissen, dass es keine Limits gibt und jedes Thema angesprochen werden darf, ohne sich blöd dabei fühlen zu müssen.
Vermeiden Sie es Ihr Kind zu drängen und fordern Sie keinen Gedankenaustausch. Aber lassen Sie es wissen, dass Sie jederzeit ansprechbar sind und zuhören werden, ohne sich darüber lustig zu machen oder gar verärgert zu reagieren.
Erklären Sie Ihrem Kind, dass Traurigkeit, Depressionen und Angst Gefühle sind, die die meisten Erwachsenen auch haben. Dass es sich aber auch um Emotionen handelt, die auch wieder weggehen, doch eine besondere Bedeutung haben, wenn sie bleiben und sich verstärken.
Versuchen sie rüber zu bringen, dass es nichts Besonderes ist psychotherapeutische Hilfe anzunehmen und dass man in den allermeisten Fällen Hilfe bekommt und eine Besserung eintritt.
Vermeiden Sie zu sagen, dass die Gedankenwelt des Kindes oder das Kind selbst krank ist, wenn es über seine schwierigen und verstörenden Gedanken spricht.
3. Hilfe holen und Hilfe bekommen
Machen Sie sich frühzeitig ein Bild über die Versorgungssituation vor Ort. Gibt es psychologische Anlaufstellen, Kriseninterventionsstellen, Vereine oder kann Ihnen der Hausarzt schon vor Eintritt eines Notfalles sagen, an wen Sie sich wenden können.
Wenn sich Ihr Kind verletzt hat oder versucht hat das Leben zu nehmen, suchen Sie sofort ein Krankenhaus auf, auch wenn es erst mal so aussieht, als ob nichts weiter passiert ist. Sorgen Sie dafür, dass sich ein Psychologe um das Kind kümmert. Machen Sie ihm keine Vorwürfe.
Über diesen Link finden Sie Anlaufstellen in ganz Deutschland.
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