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AutorenbildMario Dieringer

Mythen und Fakten über Suizid: Aufklärung tut Not



Mythen und Fakten über Suizid sind reichlich im Umlauf. Was ist riochtig?
Mythen und Fakten über Suizid stimmen meist nicht überein

Suizid ist ein Thema, das oft von Missverständnissen und Vorurteilen umgeben ist. Diese Mythen und Fakten über Suizid zu kennen, ist entscheidend für eine effektive Suizidprävention. Aufklärung tut Not, um Betroffenen zu helfen und Stigmata abzubauen. In diesem Beitrag möchte ich einige verbreitete Mythen aufklären und Fakten präsentieren, die Leben retten können.


Mythos und Fakten 1: Wer über Suizid spricht, will nur Aufmerksamkeit.

Fakt: Wenn jemand Suizidgedanken äußert, ist das ein Hilferuf und sollte stets ernst genommen werden. Deshalb sollten solche Aussagen stets hinterfragt werden. Zudem sollte man ein besonderes Auge auf diese Menschen werfen und schauen, ob es Anzeichen für wirkliche Suizidalität gibt. Offene Gespräche können der erste Schritt sein, um Unterstützung anzubieten und professionelle Hilfe zu vermitteln.


Mythos 2: Suizid passiert ohne Vorwarnung.

Fakt: In vielen Fällen gibt es Warnsignale wie Rückzug, Hoffnungslosigkeit oder verändertes Verhalten. Das Erkennen dieser Anzeichen ist ein wichtiger Teil der Suizidprävention. Aber, wie mein Fall auch beweist, kann ein Suizid tatsächlich auch ohne jede Vorwarnung von jetzt auf gleich geschehen. Aber das ist tatsächlich eher die Ausnahme. In den meisten Fällen gibt es Anzeichen, die leider erst oft nach dem Suizid als solches gedeutet werden können, weil man sie zuvor nicht erkennt. Aber kann man etwas erkennen, von dem man nicht weiß, dass es existiert? Nein.


Mythos 3: Suizidgefährdete Menschen sind fest entschlossen zu sterben.

Fakt: Oft befinden sich Betroffene in einem inneren Konflikt zwischen dem Wunsch zu sterben und dem Wunsch zu leben. Durch Unterstützung und Therapie kann dieser Konflikt gelöst werden. Jeder Suizident möchte eigentlich leben aber er oder sie kann so, wie sich das Leben präsentiert nicht mehr weitermachen. Daher steht die Ungewissheit des Todes oft vor der Gewissheit einfach so weiter zu machen. Jeder möchte leben, das ist schon so in unserer Natur veranlagt und niemand kommt auf die Welt mit dem Wunsch, schnellst möglich sterben zu können.


Mythos 4: Nur Menschen mit psychischen Erkrankungen begehen Suizid.

Fakt: Obwohl psychische Erkrankungen das Risiko erhöhen, können auch Menschen ohne diagnostizierte Störungen suizidgefährdet sein, insbesondere in Krisensituationen. Aber tatsächlich muss man sagen, dass jede große und auch kleine Krisen- und Ausnahmesituation zu einer pathologischen Störung werden kann. Geschieht ein Suizid, weil das Opfer zum Beispiel keine Haftstrafe antreten möchte oder nicht in die Insolvenz gehen will, ist davon auszugehen, dass die Angst davor und allen damit einhergehenden Problemen der Zukunft eine mentale Krise ausgelöst hat, die krankhaft und tödlich wurde.


Mythos 5: Über Suizid zu sprechen, kann Suizidgedanken auslösen.

Fakt: Das Ansprechen von Suizidgedanken kann entlastend wirken und eröffnet die Möglichkeit, Hilfe anzubieten. Schweigen hingegen verstärkt oft das Gefühl der Isolation. Schweigen tötet. Schweigen kann auch Depressionen fördern. Das Schweigen von Menschen, die einem wichtig sind, kann Depressionen verstärken.


Warum Aufklärung so wichtig ist

Aufklärung tut Not, um die Stigmatisierung von Suizid und psychischen Erkrankungen zu reduzieren. Ein informierter Umgang ermöglicht es, Betroffene besser zu verstehen und effektiv zu unterstützen. Je mehr wir über die Mythen und Fakten über Suizid wissen, desto besser können wir präventiv handeln.


Wie kann ich helfen?

  • Offenheit zeigen: Signalisiere Bereitschaft zum Gespräch, ohne zu urteilen.

  • Aktiv zuhören: Nimm dir Zeit und höre aufmerksam zu.

  • Professionelle Hilfe ermutigen: Unterstütze die Betroffenen dabei, fachkundige Hilfe in Anspruch zu nehmen.

  • Notfallmaßnahmen kennen: In akuten Krisen zögere nicht, Notdienste zu kontaktieren.


Rolle der Gesellschaft wenn es um Mythen und Faken über Suizid geht

Als Gemeinschaft tragen wir Verantwortung für die Suizidprävention. Durch Bildungsarbeit, Sensibilisierung und offene Gespräche können wir dazu beitragen, Suizidraten zu senken und Betroffenen neue Perspektiven zu bieten. Insbesondere in solch einer Gemeinschaft, wie sie TREES of MEMORY erzeugt hat. Wir sollten uns immer über die Fakten im Klaren sein und stets hinterfragen, ob dieses oder jenes Möglich sein kann. Wir sollten uns im Umgang mit unseren Mitmenschen aber auch stets fragen, was unser Verhalten beim Gegenüber auslösen kann.


Die Auseinandersetzung mit den Mythen und Fakten über Suizid ist ein entscheidender Schritt, um effektive Suizidprävention zu betreiben. Aufklärung tut Not, um Leben zu retten und Leid zu verhindern. Indem wir offen über Suizid sprechen, falsche Vorstellungen korrigieren und stets einen respektablen und wertschätzenden Umgang mit unseren Mitmenschen und Kollegen haben, auch wenn wir nicht einer Meinung sind, können wir gemeinsam einen deutlichen Unterschied machen.


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