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AutorenbildMario Dieringer

Heute ist Welthundetag und World Mental Health Day: Eine augenzwinkernde Liebeserklärung an die treuen Begleiter unserer Seele

Warum es sich lohnt, einen Hund zu haben: Ein Freund fürs Leben


Ein Hund ist weit mehr als nur ein Haustier – er ist ein treuer Begleiter, der unser Leben auf eine unvergleichliche Weise bereichert. Wer einmal die bedingungslose Liebe eines Hundes erlebt hat, weiß, wie tief die Verbindung zwischen Mensch und Tier sein kann. Aber warum lohnt es sich wirklich, einen Hund in sein Leben zu holen?



Was macht es mit Herrchen oder Frauchen, insbesondere dann, wenn man von der Arbeit nach Hause kommt, der verspielte, kleine, süße Welpe direkt vor die, sich nach innen öffnende Wohnungstür gekackt hat und den ganzen Tag über Zeit hatte, das teuer restaurierte Sofa von 1920 in eine Million Einzelteile zu zerlegen? Solche Szenen spielten sich bei mir fast täglich ab, als ich mich 1994 im Urlaub auf Malta in einen Ägyptischen Pharaonenhund verliebt habe und ihn zum großen Leidwesen meines Freundes direkt mit nach Hause genommen habe. Und trotzdem, Sabou war der Anfang einer ganz großen Hundeliebe, die schon in meiner Kindheit in mir heranwuchs.







Fortgesetzt wurde sie von Meon, den ich aus einer Tötungsstation auf Mallorca heraus holte. Ich weiß noch, wie man mir am Telefon sagte, dass der Flug 300 Euro kostet, ich nach Düsseldorf fahren muss um ihn abzuholen und mein damaliger Freund und Mitbewohner mit zornrotem Kopp heftig abwinkte, das Kehlenschnittzeichen machte, während ich ein verliebtes "toll, bis übermorgen, ich werde da sein", ins Telefon flötete. Als Meon ankam hat er erst mal in jede Zimmerecke gepisst. "Mein Gott, war das süß."

Warum lohnt es sich also ein Köti in das Leben mit aufzunehmen? Die Antwort liegt nicht nur in der Freude, die er schenkt, sondern auch in den positiven Auswirkungen, die er auf unser Wohlbefinden, unsere mentale Gesundheit und unseren Alltag hat.



1. Ein Hund lehrt uns Gleichmut und Gelassenheit

Ein Hund ist wahrscheinlich der beste Lehrmeister, wenn es um Gleichmut und Gelassenheit geht – und das auf ganz charmante, manchmal chaotische Weise. Stell dir vor: Du hast gerade den Boden frisch gewischt, alles glänzt, und dann kommt dein pelziger Freund von seinem Spaziergang durch den Matsch nach Hause. Seine Pfotenabdrücke gleichen eher einem Kunstwerk, vor allem in Verbindung mit den Millionen Schlammpartikeln, die er aus seinem Fell schüttelt, wenn Du nicht schnell genug mit dem Handtuch bist. Gelassenheit? Absolut. Du atmest tief durch, denn irgendwann lernst du: Das ist der Preis für bedingungslose Liebe.


Oder nimm das morgendliche Wecken. Während du vielleicht von sanften Vogelzwitschern träumst, entscheidet dein Hund, dass sein hungriger Magen wichtiger ist als deine Tiefschlafphase. Er sitzt neben deinem Bett, starrt dich mit einem "Ich-habe-nicht-gegessen-seit-100-Jahren"-Blick an und – als wäre das nicht genug – legt dann noch eine feuchte Schnauze auf dein Gesicht. Auch hier: Gelassenheit. Es ist ein Training, das niemand in der Yogastunde bekommt, aber es wirkt Wunder.

Und wer könnte die Lektion in Geduld vergessen, wenn du das sechste Mal am selben Busch stehst, während dein Hund entscheidet, dass genau dieser Baum der Ort für die perfekte Markierung ist? Du lernst schnell, dass du das Leben nicht immer beschleunigen kannst. Manchmal muss man einfach warten – und wenn es um Hunde geht, kann das Warten sogar mit einem wedelnden Schwanz belohnt werden.

Mit einem Hund an deiner Seite wird dir klar: Das Leben ist oft nicht perfekt, aber genau das macht es so schön. Hundebesitzer lernen Gelassenheit auf die liebevollste und zugleich lustigste Art und Weise – ganz ohne Meditationskurs, nur mit einem treuen Vierbeiner, der das Chaos zur Kunstform erhebt.


2. Ein Hund schenkt bedingungslose Liebe




Hunde lieben uns, wie wir sind – ohne Vorurteile, ohne Bedingungen. Ganz gleich, ob wir einen schlechten Tag haben oder gestresst nach Hause kommen, ein Hund begrüßt uns immer voller Freude und Zuneigung. Diese bedingungslose Liebe kann nicht nur unser Herz erwärmen, sondern auch Trost und Stabilität in schwierigen Zeiten spenden. Was mag wohl in einem Hund vorgehen, wenn man nach Hause kommt, die Tür öffnet, die Kacke riecht und auf 1 qm verteilt und zunächst mal den Hund anschreit? Erst drei Stunden später kommt die Einsicht, dass der Kleine wirklich nichts dafür kann, nicht in böser Absicht handelte. Er kuschelt sich in Deinen Schoß und obwohl Du ihn ganz furchtbar zur Sau gemacht hast, liegt er da und schenkt Dir alles Vertrauen auf der Welt und wird zum besten Lehrer, den es gibt.


3. Mehr Bewegung und Gesundheit

Ein Hund sorgt dafür, dass wir in Bewegung bleiben. Ob ein entspannter Spaziergang im Park oder ein aktives Spiel im Garten – Hunde motivieren uns, nach draußen zu gehen und frische Luft zu schnappen. Regelmäßige Bewegung hilft nicht nur dabei, unsere körperliche Gesundheit zu verbessern, sondern wirkt auch positiv auf unsere psychische Verfassung. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die regelmäßig mit ihrem Hund spazieren gehen, weniger Stress erleben und insgesamt glücklicher sind.



Ok, ich gebe zu, dass dem nicht immer so ist. Ich weiß noch, wie Sabou, ein Wind- und Hetzhund und ganz klar der falscheste Hund an meiner Seite, aber so unglaublich hübsch, im beschaulichen Kassel eine ganze Pferdeherde für sich entdeckt hat. Mein Gott hatte er einen Spaß und wie elegant er aussah, als er die Herde 30 Minuten lang durch die Koppel trieb, während Herrchen am "Spielfeldrand" mehrfach reanimiert werden musste. Aber im Winter, im Berliner Mauerpark, bei minus 15 Grad dem Vieh hinterher zu jagen mit "kommst Du jetzt her - Sabouuuuuu..." hat meine Grundkondition spürbar verbessert. Mit ihm an meiner Seite brauchte ich definitiv kein Sportstudio.


4. Soziale Kontakte und neue Freundschaften

Ein Hund bringt Menschen zusammen. Wer mit seinem Hund draußen unterwegs ist, trifft oft auf andere Hundebesitzer und kommt leicht ins Gespräch. Hunde sind ein wunderbares Gesprächsthema und eröffnen die Möglichkeit, neue Freundschaften zu schließen – sowohl für den Hund als auch für uns. Besonders in der Nachbarschaft oder in Hundeparks entstehen so oft enge Verbindungen. Das kann wohl jeder Hundehalter so unterschreiben. So eine besondere Freundschaft pflege ich mit einem Hundehalter aus meiner Spandauer Nachbarschaft, der grundsätzlich nur mit 2000 Euro teurem Outdoor Equipment vor die Tür geht, wenn er seinen Labrador Gassi führt. Leider habe ich seinen Hund noch nie frei laufen gesehen und er wird dressiert und gezüchtigt, als ob es ein Belgischer Schäferhund ist, der Gefangene jagen soll. Tyrion hat keinerlei Interesse an beiden und läuft meist im drei Meter Abstand an den beiden vorbei. Und bald täglich werde ich schon vorher angeschrien und darauf hingewiesen, dass nur er allein entscheidet, mit wem der Hund Kontakt hat, obwohl meine Fellnase längst entschieden hat, dass die beiden kein guter Umgang sind. Diese herrlich erfrischende und cholerische Art findet sich nicht überall und hebt sich deutlich von dem fröhlichen "Guten Morgen" anderer Nachbarn ab.


5. Ein Hund gibt Struktur und Verantwortung

Das Zusammenleben mit einem Hund bringt Verantwortung mit sich. Füttern, Pflegen und regelmäßige Spaziergänge erfordern eine gewisse Routine im Alltag. Diese Struktur kann besonders für Menschen hilfreich sein, die im Alltag Halt und Routine suchen. Hunde helfen uns, achtsamer zu leben und uns auf das Wesentliche zu konzentrieren: Fürsorge, Geduld und Liebe. Sie lehren uns auch, die kleinen Zeichen zu sehen.


So war es nämlich nicht total süß gemeint, dass Golfo, den wir aus einem Tierheim auf Teneriffa geholt haben, in der ersten Nacht liebevoll an meinem Zeigefinger nuckelte, weil er mich so sehr mochte, sondern weil er mich wecken wollte. Warum er mich wecken wollte beantwortete der Schrei meines Mannes am nächsten Morgen, als er im Badezimmer fast auf einer Wurst ausrutschte. Ein Hund lehrt uns also nicht nur Verantwortung, sondern auch das Ego, auch im Schlaf, hinten anzustellen, weil wir ihm versprochen haben, das Leben mit ihm zu teilen und ihn so anzuerkennen, wie er nun mal ist. Warum uns das beim Menschen so oft nicht gelingt ist vielleicht mal Thema eines anderen Artikels.


6. Emotionale Unterstützung und Therapie

Hunde spüren unsere Emotionen und sind oft eine wertvolle Quelle der emotionalen Unterstützung. Für viele Menschen sind Hunde mehr als nur Haustiere – sie sind wahre Therapeuten auf vier Pfoten. Besonders für Menschen, die unter Einsamkeit, Angstzuständen oder Depressionen leiden, kann ein Hund eine immense emotionale Hilfe sein. Er ist immer da, hört zu und hilft, schwierige Zeiten zu überstehen. Das behaupten die Menschen ja immer.: "Mein Hund hört zu". Seien wir ehrlich: Wir labern das arme Tier zu und es bleibt ihm ja gar keine andere Wahl, als die Lauscher aufzustellen, in der Hoffnung das Wort, Gassi, Fressi oder Wurst zu hören. Aber ja, ganz klar, Sabou, Meon, Golfo und Tyrion haben mir viele verheulte Nächte und Tage einen Beistand geleistet, den so kein Mensch hinbekommt. Vor allem Tyrion ist ein Meister darin im genau richtigen Moment anzukommen und Streicheleinheiten einzufordern. Tatsächlich spürt er sofort, wenn es mir so schlecht geht, dass ich gleich zu heulen beginne. Er ist wirklich mein Retter in der Not.


7. Vorteile für die mentale Gesundheit

Die positiven Effekte, die Hunde auf die mentale Gesundheit haben können, sind weitreichend und oft unterschätzt. Hier sind einige der bedeutendsten Vorteile:

  • Reduktion von Stress und Angst: Die Anwesenheit eines Hundes kann nachweislich das Stresshormon Cortisol senken. Schon das Streicheln eines Hundes hat eine beruhigende Wirkung auf den Körper und den Geist. Viele Hundebesitzer berichten, dass sie sich nach einem stressigen Tag deutlich entspannter fühlen, sobald sie Zeit mit ihrem Vierbeiner verbringen. Hunde helfen dabei, den Fokus weg von negativen Gedanken zu lenken und das Hier und Jetzt zu genießen.


  • Förderung von Achtsamkeit: Hunde leben im Moment. Sie sorgen sich nicht um die Vergangenheit oder die Zukunft, sondern erleben das Leben im Hier und Jetzt. Diese Lebenseinstellung überträgt sich oft auf ihre Besitzer. Ein Spaziergang mit dem Hund wird so zu einer Übung in Achtsamkeit – das Beobachten der Natur, das Genießen der frischen Luft und die Freude am Spiel mit dem Hund lassen Sorgen in den Hintergrund treten.

  • Verbesserung des Selbstwertgefühls: Einen Hund zu versorgen, gibt vielen Menschen das Gefühl, gebraucht zu werden. Die Verantwortung, die ein Hund mit sich bringt, kann das Selbstwertgefühl steigern und das Gefühl der eigenen Bedeutung stärken. Gerade in Zeiten, in denen man sich vielleicht wertlos oder überfordert fühlt, kann ein Hund dabei helfen, ein Gefühl von Sinnhaftigkeit und Wertschätzung zu empfinden.

  • Struktur im Alltag: Hunde bringen Routine in unser Leben. Das regelmäßige Füttern, die Spaziergänge und die Pflege des Hundes schaffen eine feste Tagesstruktur, die besonders für Menschen mit psychischen Problemen wie Depressionen oder Burnout von unschätzbarem Wert sein kann. Diese Struktur hilft dabei, den Tag zu organisieren und ein Gefühl von Kontrolle zurückzugewinnen.


  • Reduktion von Einsamkeit: Für Menschen, die sich einsam fühlen, kann ein Hund ein wertvoller Gefährte sein. Hunde sind immer da – sie hören zu, ohne zu urteilen, und spenden Trost allein durch ihre Nähe. Besonders in schwierigen Lebensphasen oder bei sozialer Isolation kann die Beziehung zu einem Hund das Gefühl von Einsamkeit lindern und emotionale Unterstützung bieten. Ja, wenn ich Tyrion nicht hätte, würde ich das Monster Einsamkeit nicht überstehen. Das muss ich einfach so sagen. Soziale Isolation ist nämlich in meinem Leben ein riesen Thema, egal ob ich unterwegs bin oder zu Hause. Unterwegs gibt es keinerlei soziales Gefüge und in Berlin kann man fast keine Freundschaften aufbauen oder halten, wenn man regelmäßig unterwegs ist.


8. Schutz und Sicherheit



Viele Hunde haben einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Sie geben uns das Gefühl von Sicherheit und wachen über Haus und Familie. Selbst wenn es nur durch ihre bloße Anwesenheit geschieht – Hunde sorgen dafür, dass wir uns sicherer fühlen, sowohl in unserem Zuhause als auch auf unseren Spaziergängen. Und, während ich das so schreibe und Pupsi dabei beobachte wie er schnarcht und mich daran erinnere, wie er zitternd weggerannt ist, als mich ein Österreichischer Bauer in Grund und Boden schrie und kurz davor war, mir die Faust ins Gesicht zu rammen, frage ich mich von welchen Hunden ich da schreibe. Tyrion ist damit definitiv nicht gemeint.


9. Freude und Spaß im Alltag

Hunde bringen Freude in unser Leben – sei es durch ihre lustigen Eigenarten, ihre verspielte Art oder ihre pure Begeisterung für die kleinsten Dinge. Wer einmal erlebt hat, wie ein Hund voller Freude einen Ball jagt oder mit dem Schwanz wedelt, weiß, wie viel Lebensfreude ein Hund ausstrahlen kann. Sie erinnern uns daran, das Leben zu genießen und jeden Moment zu schätzen. Vor allem lehren Sie uns im hier und jetzt zu sein. Wie oft lassen wir uns von Begebenheiten oder Mitmenschen den kompletten Tag versauen und schaffen es nicht, das Vorkommnis der Vergangenheit zu übergeben und im Jetzt zu lächeln, weil man uns was Gutes tut? Der Hund kann das. Du kannst ihn maßregeln und zwei Minuten später leckt er dir voller Liebe durchs Gesicht. Wie schön wäre es, wenn wir alle uns daran ein Beispiel nehmen würden. Damit ist jetzt nicht durch das Gesicht lecken gemeint... igitt.


Fazit: Ein Hund ist eine Bereicherung fürs Leben

Die Entscheidung, einen Hund in sein Leben zu holen, ist eine Entscheidung für Liebe, Freude und Verantwortung, weniger Ego, mehr miteinander. Ein Hund gibt uns so viel zurück: Er schenkt uns seine bedingungslose Zuneigung, fördert unsere Gesundheit und hilft uns, sozial aktiver zu sein. Darüber hinaus können Hunde unsere mentale Gesundheit stärken, indem sie Stress reduzieren, Achtsamkeit fördern und emotionale Unterstützung bieten. Wer bereit ist, sich dieser Verantwortung zu stellen, wird mit einem Freund fürs Leben belohnt, der in guten wie in schlechten Zeiten an unserer Seite steht. Und ja, es ist nicht alles süß, was die Vierbeiner so anstellen, aber einen Blick auf den Schaden zu werfen und trotzdem nur Liebe zu verspüren ist die heilsamste Medizin die es gibt. Daher gilt für mich, was Loriot über Möpse sagte: Ein Leben ohne Hund ist möglich aber es ist sinnlos.


Ja, und was ist mit Katzen? Was soll ich sagen?Katzen halt, machen ihr Ding, so wie Amor und Bantu, die bei uns stolze 22 Jahre alt wurden und uns täglich daran erinnert haben, wer in unserem Haushalt das sagen hat und wer gefälligst endlich die Dose Futter aufzumachen hat.

Jedenfalls: Ohne Euch sechs wäre mein Leben nicht halb so schön gewesen. Ihr wart allesamt die tollsten Seelen, die ich an meiner Seite haben durfte. DANKE!



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