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AutorenbildMario Dieringer

Akzeptanz




Überraschenderweise hatte ich am Wochenende ein sehr tiefsinniges Gespräch, auch über das Thema Akzeptanz und das, obwohl wir auf einem Straßenfest standen und schon das eine oder andere Bier geflossen ist. Obwohl es meist ganz einfach und super logisch klingt, dass Akzeptanz das Wichtigste ist, um jegliches Problem auf dieser Welt angehen zu können, wird bedingungslose Akzeptanz von den meisten Menschen nicht angewendet bzw. erst dann, wenn alles andere versagt hat.


Wir neigen ja gerne dazu einen Ist-Zustand nicht akzeptieren zu wollen. Wir suchen immer noch nach Lösungsansätzen in Situationen in denen es schon lange keine Lösung mehr gibt und jede Faser unseres Seins sagt: Ich will das so nicht mehr - egal was oder wie. Wir vergeuden wertvolle Ressourcen an Zeit, als auch persönliche Energie auf der Suche von Lösungen für Probleme, die oftmals schon viel zu weit vorangeschritten sind oder seit langer Zeit ein Eigenleben führen, das schon lange nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.


Beispiele dafür gibt es im täglichen Leben mehr als genug. Ein Job der keinen Spaß mehr macht und seit Monaten nur noch stressig ist, überfordert und nichts als Bauchschmerzen hervorbringt.


Ein weiteres Beispiel kann die Aufgabe eines Unternehmens oder eines Restaurants sein, in das man nur noch Geld steckt aber keinen Cent Gewinn mehr macht. Doch das Herzblut hängt dran und ein Traum, der lange funktioniert hat.


Und ein anderes Beispiel sind natürlich Beziehungen. Wir kämpfen für eine Beziehung die schon lange nicht mehr erkämpft werden möchte, obwohl alle Anzeichen schon seit vielen Monaten und manchmal sogar auch Jahren nicht mal mehr auf Sturm stehen, sondern eigentlich nur noch auf Ignoranz. Wenn ich an die letzten beiden Jahre meiner ersten Beziehung denke. Ich wollte mit dem Kerl alt werden und er wollte nur noch in den Darkroom oder mit seinen Mäuschen rummachen, weil er unserer Beziehung und mir keinen Wert mehr beigemessen hat. Mein eigenes Verhalten, nicht zu erkennen, was abgelaufen ist und nicht akzeptieren zu wollen, dass mein Traum nicht mehr gelebt werden will, hat mich damals wirklich krank gemacht.


Aber wisst ihr, wann wir nichts von Akzeptanz hören möchten? Immer dann, wenn es um die eigene mentale Gesundheit geht. Wenn uns jemand sagt, dass wir Depressionen haben oder an einer anderen psychischen Erkrankung leiden - dann wird das Thema Akzeptanz ganz weit von sich geschoben. War bei mir nicht anders. Dabei ist gerade in diesem Bereich Akzeptanz extrem wichtig, um ein erfolgreichen Kampf gegen diese Erkrankungen aufnehmen zu können. Ich versuche auch mal zu erklären warum das so ist.


Akzeptanz ist wichtig, wenn es um mentale Gesundheit geht, da sie eine positive Einstellung zu sich selbst und zu anderen fördert.


Akzeptanz reduziert nämlich Stigmatisierung:

Akzeptanz hilft dabei, das Stigma rund um psychische Erkrankungen zu verringern. Indem wir akzeptieren, dass mentale Gesundheit genauso wichtig ist, wie körperliche Gesundheit, können wir Vorurteile und Diskriminierung bekämpfen. Das gelingt natürlich nicht, wenn wir glauben, dass jeder andere eine Klatsche hat, nur wir selbst nicht - um das etwas überspitzt auf den Punkt zu bringen.


Akzeptanz hilft bei der Förderung des Selbstwertgefühls:

Akzeptanz ermöglicht es Menschen, sich selbst so anzunehmen, wie sie sind, ohne sich für ihre Gefühle, Gedanken oder Erkrankungen zu verurteilen. Dies kann das Selbstwertgefühl stärken und das Wohlbefinden steigern.


Akzeptanz unterstützt bei der Bewältigung, von was auch immer:

Akzeptanz ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Bewältigung von psychischen Erkrankungen. Indem wir akzeptieren, dass wir bestimmte Herausforderungen haben, können wir uns auf den Umgang mit ihnen konzentrieren und Unterstützung suchen.


Akzeptanz fördert Empathie und Verständnis:

Wenn wir akzeptieren, dass mentale Gesundheit bei uns selbst und bei anderen wichtig ist, sind wir eher bereit, Empathie zu zeigen und Verständnis für die Erfahrungen anderer Menschen zu entwickeln. Dies kann zu einem unterstützenden und zugänglichen Umfeld führen.


Akzeptanz reduziert Stress:

Durch die Akzeptanz der eigenen mentalen Gesundheit und der eigenen Bedürfnisse können wir Stress reduzieren. Indem wir uns selbst gegenüber nachsichtig sind und darauf achten, was uns gut tut, können wir uns besser um unser Wohlbefinden kümmern.


Wenn Du auf der Stelle trittst, Deine Lösungsansätze Halbwahrheiten sind, Du unglücklich bist, weil Du etwas tun sollst, was Dir tief im Herzen zuwider ist und wenn Du keinen Meter mehr vorankommst, dann versuche es einfach mal mit bedingungslos und kompromisslos gelebter Akzeptanz im Kopf und im Herzen. Du wirst überrascht sein, wie schnell sich die richtige Lösung aufzeigt.

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